Heiner Kondschak ist tot


Wir sind traurig und denken dabei auch sehr an seine Familie.

 

Der Schauspieler und ehemaliges LTT-Mitglied David Liske schrieb nach der Todesnachricht über seinen Freund Heiner: „Ich war 7 Jahre alt, als ich mein allererstes Theaterstück sah. Es war „Die Kanincheninsel“ von und mit Heiner Kondschak. Das Stück hat mich so begeistert, dass ich heute noch ganze Songs daraus mitsingen kann.

Ich war 13, als ich „Der Schöne und das Biest“ von und mit Heiner (kongenialer Partner: Helge Thun) sah. Für mich war es das Lustigste, was ich je auf einer Bühne betrachtete, ich war so begeistert, dass einige von Heiners Wortschöpfungen immer noch in meinem alltäglichen Sprachgebrauch verankert sind.

Ich war 33, als ich in „Vincent – Gegen den Strich“ von und mit Heiner mitspielen durfte. Das Stück vereinte alle Lebensfreude und Melancholie, die ich mit dem Sommer assoziiere und für mich ging ein echter Traum in Erfüllung, zum ersten Mal mit einem der großen Theaterhelden meiner Kindheit auf der Bühne stehen zu dürfen. Es sollten noch viele gemeinsame Stücke folgen.

Ich war 36, als ich Heiner bei einer Probe erzählte, dass ich vor Jahren mein Klavier wegen Geldnot verkaufen musste und seitdem zuhause keine Möglichkeit zum spielen mehr hatte. Einen Tag später brachte er mir eines seiner E-Pianos, es wird seitdem regelmäßig benutzt.

Ich war 38, als ich zusammen mit Heiner und Eva Kilian ein Konzert geben durfte. „Gerne wieder“, meinte Heiner.

Ich bin 40, habe vor ein paar Minuten die Nachricht bekommen. Die Trauer wird in nächster Zeit ein wiederkehrender Gefährte sein, aber sie wird nicht meine einzige Begleitung bleiben. Was auch da sein wird, jetzt schon da ist: eine immense Dankbarkeit, mit diesem außergewöhnlichen, großzügigen, schweinebegabten Menschen wiederholt Kunst gemacht haben zu dürfen. Mach's gut Heiner, danke für alles. Ich trinke jetzt einen Schnaps auf dich, denn: „Der Abend ist für ein breites Publikum angelegt.“

 

 

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