Trallalabad in Mülheim erfolgreich

27. Mai 2014

Thilo Refferts Stück MEIN JAHR IN TRALLALABAD war in der Uraufführungsinszenierung des KJT für den renommierten Mülheimer KinderStückePreis 2014 nominiert, bekam viel Lob und musste sich bei der Preisvergabe nur knapp geschlagen geben.

Hier einige Auszüge aus dem Festivalblog über die Jurydebatte:

«Wir sind zerrissen, aber wir dürfen den Preis nicht teilen!», fasste Thomas Irmer, der Sprecher des Auswahlgremiums und somit Teil der Preisjury, die Stimmung auf dem Podium zusammen, als es für jeden Juror daran ging, ein Plädoyer auf den Favoriten aus dem Wettbewerb um den KinderStückePreis 2014 zu halten. [...]

Van Lohuizen entschied sich dann als Erste für Milena Baischs «Die Prinzessin und der Pjär», weil das Stück sie «am meisten überrascht» und die Figuren sie überzeugt haben. Wildermann sprach sich für Thilo Refferts «Mein Jahr in Trallalabad» aus: Reffert sei sehr nah dran an der Realität der Kinder, erzähle deren Probleme «leicht, schnell, witzig» und habe ihn «am meisten mitgenommen». Somit durfte Thomas Irmer das Zünglein an der Waage sein und entschied sich, schweren Herzens, für «Die Prinzessin und der Pjär», da ihn der Text in der Genderthematik und schlicht «als Ganzes» noch etwas mehr überzeugte als Thilo Refferts Stück. Und somit stand nach anderthalb Stunden textnaher, sachlicher und spannender Diskussion um die fünf Stücke fest: Milena Baisch gewinnt mit ihrem ersten Kinderstück als erste Autorin den Mülheimer KinderStückePreis.

[...] «Mein Jahr in Trallalabad» von Thilo Reffert, sozusagen Gewinner der Silbermedaille, ging ebenfalls ohne kritischen Einwand aus der Diskussion. Die Geschichte um Emilia, die mit ihren Eltern ein Jahr ins Ausland zieht und damit die enge Freundschaft zu Renzo und Linus auf die Probe stellt, sei, so Patrick Wildermann, «konsequent aus der Kinderperspektive und mit ganz eigenem Humor erzählt». Susanne van Lohuizen gefiel es, wie «leicht und unbekümmert» die Problematik dargestellt werde. Vergangenes Jahr hatte Thilo Refferts«Nina und Paul» den KinderStückePreis erhalten.

[...] Der grundsätzlichen Kritik von Susanne van Lohuizen, das deutsche Kindertheater produziere derzeit zu viele sozialrealistische Stücke, widersprachen Patrick Wildermann und Thomas Irmer deutlich: «Im Erwachsenen-Theater war eine Zeit lang alles, was in Richtung Erzählung ging, als well-made-play verpönt», so Wildermann. «Geschichten, die mich so mitnehmen wie die von Thilo Reffert und Milena Baisch, finde ich absolut wichtig fürs Kinder- und Jugendtheater.» "

Barbara Behrendt 

http://www.theaterheute.de/blog/muelheimstuecke/kinderstuckepreis-2014-geht/







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