Frieden schaffen, aber wie? Die Debatte um den Ukrainekrieg
Donnerstag, 23. März 2023 um 19:30 Uhr im LTT-Foyer
Frieden wollen eigentlich alle – doch wo der richtige Weg aus dem Ukrainekrieg ist, da ist die öffentliche Meinung tief gespalten. Die einen sehen die Lösung im Stopp von Waffenlieferungen und gehen für Verhandlungen auf die Straße. Die anderen fragen sich: Worüber soll denn, bitte schön, verhandelt werden? Und pochen darauf, die Ukraine weiter auch mit Waffen zu unterstützen, um ihr die Selbstverteidigung gegen den Aggressor Russland zu ermöglichen. „Die Wahrheit liegt bekanntlich in der Mitte“, lautet ein weiser Spruch. Aber kann es im Krieg eine solche Mitte überhaupt geben?
Darüber diskutiert SWR-Tübingen Studioleiter Marcel Wagner im LTT-Foyer mit folgenden Gästen: Ulrich Bausch, Maria Ivanytska, Holger Rothbauer, Jessica Tatti und Alexa von Winning.
Ulrich Bausch
Geschäftsführer der VHS Reutlingen
Seit 1998 ist er Geschäftsführer der Volkshochschule Reutlingen. Seine Einladung von Gabriele Krone-Schmalz, ungeachtet ihrer pro-russischen Haltung, und seine einleitenden Worte anlässlich ihres Vortrags an der VHS Reutlingen wurden sehr kontrovers diskutiert.
Maria Ivanytska
Professorin der Philologie aus Kiev
Die ukrainische Professorin ist vor dem Krieg nach Tübingen geflohen und arbeitet aktuell an der Universität Tübingen an einem Forschungsprojekt über ukrainische Kultur, das im Rahmen einer Soforthilfe für geflüchtete ukrainische Wissenschaftler*innen durch die Vector Stiftung gefördert wird.
Holger Rothbauer
Träger des Aachener Friedenspreises
Ist als Rechtsanwalt in den Bereichen Strafrecht sowie Ausländer- und Völkerrecht tätig. 2022 erhielt er den Aachener Friedenspreis für die juristische Aufarbeitung illegaler Waffen- & Rüstungsexporte und das Aufdecken entsprechender Skandale rund um deutsche Rüstungsfirmen.
Jessica Tatti
MDB „Die Linke“ aus Reutlingen
Von 2014 bis 2017 war sie für die Linke Liste im Gemeinderat Reutlingen, seit 2017 sitzt sie für DIE LINKE im Deutschen Bundestag. Sie kritisiert die Osterweiterung der NATO als gebrochenes Versprechen des Westens und zählt sich zum Lager ihrer Parteikollegin Sahra Wagenknecht.
Alexa von Winning
Osteuropawissenschaftlerin aus Tübingen
Seit 2020 ist sie stellvertretende Direktorin des Instituts für Osteuropäische Geschichte der Universität Tübingen. Sie hält den Angriffskrieg Russlands weder historisch noch politisch für begründbar und ist daher dafür, die Ukraine in ihrer Selbstverteidigungsfähigkeit zu unterstützen.