Schauspiel nach dem Roman von Aldous Huxley · Bühnenfassung und Übersetzung von Robert Koall
„Identität! Kollektivität! Stabilität!“
In der schönen neuen Welt sind alle glücklich: Jeder weiß, wo er hingehört. Von den führenden Alphas bis zu den arbeitenden Ameisen, den Epsilons, hat jeder seine vorbestimmte Aufgabe. Es gibt keine Kriege, keine Interessenskonflikte, dafür Fühlfilme, Duftorgeln und die Staatsdroge Soma. Liebe, Familie und Kultur wurden als potentielle Ursachen von Unglück ausgemacht und abgeschafft. Krankheiten sind ausgerottet: Ungetrübte, zügellose Jugend bis man sechzig ist, dann geht es zum sanften Sterben in die Lethalkammer. John Savage gehört nicht zu dieser schönen neuen Zivilgesellschaft, in der alles perfekt durchorganisiert ist. Er ist ein Wilder. Einer, der auf seinen eigenen Willen nicht verzichten will und für sich das Recht einfordert, unglücklich zu sein. John zettelt eine Revolte an.
Aldous Huxleys düstere Satire von 1932 entwirft eine Zivilisations-Utopie der systemerhaltenden Unmündigkeit. Aber wäre es nicht schön, wenn alles geregelt wäre, wenn selbst der Tod seinen Schrecken verloren hätte? Wenn es keine, überhaupt keine Alltagsprobleme gäbe, wenn wir keine soziale Ungerechtigkeit empfinden würden? Wenn schrankenloses Ausleben der Sexualität nicht verpönt, sondern erste Bürgerpflicht wäre? Wäre das eine ideale Welt oder eine Horrorvision?
Premiere 27. April 2018
Letzte Vorstellung 19. Juli 2018