Dramenfragment von Georg Büchner · 16+
Woyzeck ist Soldat. Sein geringer Lohn reicht nicht aus, um seine Freundin Marie und ihr gemeinsames Kind Christian zu versorgen. Um sein Einkommen aufzubessern, erledigt er niedere Dienste für seinen Hauptmann und stellt seinen Körper wissenschaftlichen Experimenten zur Verfügung. Als Spielball der Mächtigeren erlebt und erleidet Woyzeck seinen Alltag, der durch Spott, Verachtung und Gewalt bestimmt ist. Als seine Freundin Marie mit dem Tambourmajor schläft, regieren in Woyzeck nur noch Angst und erbitterter Hass und er ersticht seine Freundin.
Mehrere historische Fälle von Frauenmorden bildeten für Georg Büchner den Ausgangspunkt für seinen „Woyzeck“. Der Soldat, Vater und Partner ist damit ebensowenig ein Einzelfall wie seine getötete Freundin Marie; der Verlauf der Geschichte das Ergebnis geschlechterspezifischer Machtverhältnisse und struktureller Gewalt. Regisseurin Christiane Pohle interessiert sich für den Fragmentcharakter „Woyzecks“. In ihrer Inszenierung wird das Offene, das Bruchstückhafte nicht gezähmt oder eingeebnet, sondern radikales Erzählprinzip.
Das digitale Programmheft zur Inszenierung finden Sie hier.
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Premiere 17. Februar 2022
Pausiert
Dauer 95 Minuten