[...] Michael Miensopust vom Landestheater Tübingen erzählte und spielte die Geschichte von Michael Ende auf einer kulissenfreien Bühne. Erzähltheater vom Feinsten, die einzigen von ihm verwendeten Requisiten waren eine Lederjacke (Nashorn Nackendicks Panzer links, rechts, vorne und hinten), die Sonnenbrille (Nashorn Nackendicks Panzer oben), der Hemdknopf (wurde geöffnet, wenn Miensopust den bis zur Brust bemähnten Löwen Richard Rachenrau mimte) und ein Stuhl (fungierte als felsiger Untergrund für das Denkmal). Und ansonsten: Ganz viele Tierstimmen, mit deren gekonnter Imitation er die Zuschauer in die afrikanische Savanne mitnahm, Gestik, Mimik, Sprache und gesamtkörperliche Darstellung von (Tier-)Charakteren, die alle wie vertraute (Menschen-)Typen wirkten. [...]
Miensopusts one man show war grandios, vielseitig und unterhaltsam. [...]
Miensopust bot gelungene Unterhaltung mit poetischer Sprache und philosophischem Tiefsinn in bester Michael-Ende-Manier. Mit seiner szenisch schlichten, aber erzählerisch dichten Inszenierung setzte er auf die in den Zuschauern entstehenden inneren Bilder, weckte die Fantasie und ließ Raum für die ganz eigene Rezeption.
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