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Nach dem Kinderbuch von Charlotte Habersack und SaBine Büchner
Uraufführung
3+
Schwäbisches Tagblatt, 24. September 2018
Der Schusch wird den Partyhasen fressen
(von Ina Mecke)
Das Landestheater Tübingen zeigte zum ersten Mal das Kindertheaterstück „Der schaurige Schusch“, eine Geschichte über Fremdsein und Mut.
„In der Kita haben wir fast jeden Tag Theater - nur heute sind echte Schauspieler dabei“, so begrüßte Holger Meischner, Leiter der Tübinger Kindertagesstätte „Casa KiTaNa“, die Gäste des LTT. Am Freitag hatte das Kindertheaterstück „Der schaurige Schusch“ in der Kita vor etwa zwanzig Kindern Premiere. Das Stück basiert auf dem gleichnamigen Kinderbuch von Sabine Büchner und Charlotte Habersack. Regie führte Oda Zuschneid, die in der Premiere selbst als Schauspielerin auf der Bühne stand. Zuschneid ist seit dieser Spielzeit die neue Leiterin der Jugendsparte am Tübinger Landestheater.
Die Nachricht verbreitete sich unter den Bewohnern des Dogglspitz, dem höchsten Berg weit und breit, wie ein Lauffeuer: Ein Ungeheuer will in die Nachbarschaft ziehen, ein Ungeheuer mit dem Namen „Schusch“. Wer oder was ein Schusch sein soll, darüber können die fünf Bewohner des Dogglspitz nur spekulieren. Was sie nicht kennen, verunsichert das Huhn, den Hirsch, die Gams, das Murmeltier und den Partyhasen. Und für die ist vieles fremd. Was die Bergbewohner alles nicht kennen, das dürfen die Kinder raten: Hochhäuser, Eisdielen, Muscheln und eben auch den Schusch.
Man weiß zwar nichts genaues, aber es gibt Gerüchte: Der Schusch soll groß sein wie ein Cola-Automat, zottelig wie eine alte Zahnbürste und stinken wie ein nasser Hund. Man sagt sogar, der schaurige Schusch würde wild küssen und sein Lieblingsgericht wäre Hasenbraten. Besonders dem Hasen macht das Angst. Die Bewohner fühlen sich mit ihren Sorgen von der Polizei nicht erstgenommen. Deshalb tun sie sich zusammen. Sie wollen eine Mauer bauen, um die Gemeinschaft zu schützen. Aber es ist zu spät: Der Schusch ist schon da und er lädt sie alle zu einer großen Einweihungsparty ein. Keiner will hingehen. Nur der Partyhase traut sich am Ende doch und plötzlich merken alle: So schaurig ist der Schusch gar nicht. Er ist viel kleiner und freundlicher als erwartet.
Die Vorstellung dauerte kindergerechte dreißig Minuten und schaffte es, die volle Aufmerksamkeit des jungen Publikums auf sich zu ziehen. Der Schusch eroberte die Herzen der Kinder. Am Ende spendierte er noch eine Runde Apfelscheiben und Malvorlagen für Zuhause.