Komödie von Nora Abdel-Maksoud
Leben in der Leistungsgesellschaft, das bedeutet: höher, schneller, weiter – als andere. Das Sozialsystem ist dabei nur hinderlich und stört die maximale individuelle Freiheit, sprich: den Turbokapitalismus. Der Markt regelt das schon. So denkt auch Lütje Wesel, Spitzenkandidat einer – dem Neoliberalismus nahestehenden – Partei. Problematisch wird es, wenn auf einmal der eigene Körper nicht mehr so will, wie er soll. Plötzlich ist Wesel auf das Gesundheitssystem angewiesen, das er selbst zuvor jahrelang mit Sparmaßnahmen ausgehöhlt hat. Nun muss sein Team ihn in einer ungewöhnlichen Privatklinik mit dubiosen Methoden fit bekommen für den alles entscheidenden Wahlkampfabschluss.
Nora Abdel-Maksoud hat mit „Doping“ eine schwarzhumorige Komödie über Krankheit und Körper im Kapitalismus geschaffen, voller Pointen und Wendungen. Ein Theaterfeuerwerk für alle, die in Zeiten von Krankenhausreform und Selbstbeteiligung überlegen, was von der sozialen Marktwirtschaft in Deutschland noch übrig ist, was uns Care-Arbeit wert sein müsste und wie viel Doping das leistungsorientierte Leben verträgt.