One-Woman-Show nach dem Schauspiel von William Shakespeare in der Übersetzung von August Wilhelm Schlegel und Ludwig Tieck, in einer Fassung von Fanny Brunner und Ensemble
16+
„Bereit sein ist alles.“
Der König von Dänemark ist tot, doch er findet keine Ruhe. Nachts erscheint er seinem Sohn, dem trauernden Prinzen Hamlet, und verkündet: Der jetzige König Claudius, sein eigener Bruder, sei sein Mörder. Der Geist fordert Hamlet zur Rache auf, doch kann der Prinz der Erscheinung trauen? Hamlet braucht Gewissheit und täuscht Wahnsinn vor, um die Wahrheit zu ergründen. Die unerfüllte Liebesbeziehung zu Ophelia kommt ihm als Ausrede für seinen Wahn gerade recht. Mit der eigenen Hinterlist jedoch verheddert er sich in den Intrigen der anderen, die ihn umgeben. Er handelt nicht, sondern verliert sich in Reflexionen, zögert ein ums andere Mal – und tötet schließlich im Affekt den Falschen. Die Spirale der Gewalt dreht sich unaufhaltsam weiter, und bei dem einen Toten bleibt es nicht…
Erst radikalisiert sich Hamlets Denken, dann sein Tun; und die Zeit läuft ihm davon. Als Zauderer voller hoher Ansprüche und Standesdünkel ist der Dänenprinz des britischen Nationaldichters William Shakespeare (1564–1616) seit Jahrhunderten von der Welt überfordert und gefangen zwischen Nachdenken und Handeln, Macht und Ohnmacht. Oda Zuschneid steht auf der Bühne und spielt alle Figuren. Sie fragt mit Hamlet: Wie soll man sich verhalten? Wie will man sein oder nicht sein? Wem kann man trauen, von wem wird man betrogen? Und wenn man selbst nicht handelt, profitieren davon dann nicht die anderen? Aber: Wie Hamlet von seinem hohen Ross herunterholen und ihm den Rücken stärken?
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Premiere 28. Juli 2020
Pausiert
Dauer 120 Minuten