Abonnieren Sie unseren WhatsApp Newsletter!
Um zu starten, müssen Sie nur die Nummer +49 1579 2381622 in Ihrem Handy abspeichern und diesem neuen Kontakt eine WhatsApp-Nachricht mit dem Text "Start" schicken.
Kindertheaterstück nach dem Bilderbuch von Burny Bos & Hans de Beer · Bühnenfassung von Alexander Wang
Uraufführung
4+
Schwäbisches Tagblatt, 5. Dezember 2017
Mit der Seifenkiste zur Prinzessin
(von Dorothee Hermann)
Schwäbisches Tagblatt, 30. November 2017
(von Susanne Schmitt (LTT-Vorbericht))
Am Sonntag entdeckt das Junge LTT im „LTT-Oben“ mit „Valentino Frosch“ eine Bilderbuch-Freundschaftsgeschichte.
Ein Stück für mindestens Vierjährige, nach dem Bilderbuch von Burny Bos und Hans de Beer. LTT-Dramaturgin Susanne Schmitt im Gespräch mit dem Regisseur.
Susanne Schmitt: Valentino Frosch ist davon überzeugt, dass er kein Frosch, sondern ein Prinz ist. Was macht ihn da so sicher?
Alexander Wang: Sein Traum. Ich denke, es ist ein zutiefst menschlicher und auch froschlicher Zug, sich in ein höheres Wesen zu imaginieren. Bestärkt durch das Beim-Wort-Nehmen seines Kosenamens „kleiner Prinz“, nimmt er buchstäblich den Ball auf – also die goldene Kugel aus dem Märchenbuch – und weiß, dass auf ihn viele Abenteuer und eine Prinzessin warten. Ein Prinz braucht eine Prinzessin! Und obwohl ein Frosch von Geburt, wird er ein Prinz durch den Adel der Erfahrung. Man muss hoch zielen, um dem Pfeil weit weg zu schießen.
Unterwegs nimmt Valentino das hilflose Vogelküken Isabella mit und bringt ihr die wichtigsten Dinge des Lebens bei. Eine selbstlose Tat – oder was ist seine Motivation?
Alleinsein ist schwer. Und es tut gut, einen Gefährten zu haben und sogar noch besser, wenn man ihn beschützen muss. Valentino hat ein großes Herz und eine große Klappe. Für uns hatte während der Proben die Störchin Isabella auch die Züge einer „imaginären Freundin“. Imaginäre Freunde werden erfunden, um einen bestimmten Lebensabschnitt besser zu meistern.
Worin bestehen die besonderen Herausforderungen, ein Bilderbuch wie „Valentino Frosch“ für das Theater zu bearbeiten?
Das Medium Bilderbuch hat eigene Gesetze: zuvorderst das wiederholte Anschauen und Vorgelesen bekommen. Ich denke, Kinder sehen erst die Figur, dann die Situation oder Szene, und zuletzt setzen sie die Geschichte zusammen.
Daraus folgt eine entspannte Dramaturgie in der Bilderbuchgeschichte. Im Theater haben wir nur einmalig eine halbe Stunde Zeit, um alles – Figur, Szene, Geschichte – zu erzählen. Und natürlich ist ein Flug einfacher gezeichnet als auf der Bühne gespielt. Ich denke, man muss zuspitzen und hinzufügen. Bei uns ist „Valentino und Isabella“ auch die Geschichte des gemeinsamen Traumes zu fliegen. Das Bilderbuch ist eher Volkslied, unser Theaterstück ist eher Jazz mit Witz und Schmalz.
Sie führen nicht nur Regie, sondern gestalten auch das Bühnenbild und die Kostüme. Wie gehen Sie damit um, dass Valentino und Isabella ständig mit dem Tretauto-Cabrio unterwegs sind – ohne den Ort zu verlassen?
Picasso und Braque haben geholfen. Es war die Grundinspiriation überhaupt, die Räder des Cabrios kubistisch nach vorne zu drehen. Das Drehen der Räder und Speichen erzählt Geschwindigkeit, obwohl das Cabrio am Boden klebt. Diese kubistische Ansicht hat mich dann an die ersten Flugzeugkonstruktionen erinnert. Daraus kam das Fliegen als wichtiges Thema, auch für den Frosch.
„Valentino Frosch“ ist Ihre erste Regiearbeit für kleine Kinder. Was reizt Sie am Theater für junge Menschen?
Alexander Wang: Die kindlichen Spielgesetze. Neben den Bilderbuch- und Theatergesetzen sind als drittes Element die Regeln der Kinderspiele in diesem Alter ein wichtiger Punkt. Ich hoffe, vieles von dieser Kinderlogik macht das Stück für die 4-jährigen Zuschauer spannend und klar.
Ich habe eine 3-jährige Tochter, natürlich kommt mir da ein solches Kinderstück nah am Puls des wunderschönen Alltags vor. Sie inszeniert selbst gerade viele Rollenspiele und teilt Rollen zu. Vielleicht kann ich mal Co-Regie mit ihr machen. (lacht)
Das Stück wird nicht nur im LTT, sondern auch direkt in Kindergärten zu sehen sein. Konnten Sie bei den Proben schon erste Erfahrungen vor Ort sammeln?
Ich denke, für Stefanie Klimkait und Henry Braun, die beiden Schauspieler, ist es eine besondere Herausforderung in den Kindergärten zu spielen. Man muss flexibel sein, was Platz und Ambiente betrifft, aber das ist eigentlich das Spannende daran: im Territorium der Kinder zu spielen. Und es ist super, damit viele Kinder erreichen zu können. Die Kinder brauchen Spiel und Träume. Ohne das wird das Leben schwer.