Nach einer Vorlage von Rainer Werner Fassbinder
„Mit dem Leben fangen wir an, wenn wir wieder zusammen sind.“
Deutschland 1943. Im Bombenhagel heiraten Maria und Hermann Braun. Einen halben Tag und eine Nacht verbringen die Liebenden gemeinsam, bevor Hermann wieder an die Front muss. Nach Kriegsende bleibt Hermann verschwunden. Maria wartet und schlägt sich alleine durch. Sie weiß, wie man auf dem Schwarzmarkt handelt und findet in einer Bar Arbeit. Nachdem ein Freund die Nachricht von Hermanns Tod überbracht hat, wird der amerikanische Soldat Bill ihr neuer Partner. Als plötzlich der totgeglaubte Ehemann in der Tür steht, erschlägt Maria kurzerhand den Geliebten. Vor Gericht nimmt Hermann die Schuld auf sich und geht anstelle seiner Frau ins Gefängnis. Und auch Maria übernimmt eine Stellvertreterfunktion: Sie wird arbeiten gehen. Sie wird Karriere machen und ein Haus bauen – so wie Hermann es für sie getan hätte. In einer von Männern dominierten Welt gelingt ihr ein schneller Aufstieg, bei dem sie sich als souveräne Herrin ihres Lebens wähnt – nicht wissend, dass sie selbst zum Objekt eines Tauschhandels wird.
In „Die Ehe der Maria Braun“ erzählt Rainer Werner Fassbinder von den Anfängen der Bundesrepublik, von Wiederaufbau und Wirtschaftswunder, von alten Machtstrukturen und einer neuen Tauschökonomie, die nicht nur die Arbeits-, sondern auch die Gefühlswelt durchdringt.
Gerne senden wir Ihnen auf Anfrage die theaterpädagogische Materialmappe zum Stück zu.
Premiere 08. Februar 2019
Letzte Vorstellung 15. Juni 2019
Dauer 110 Minuten