Schauspiel von Henrik Ibsen, Aus dem Norwegischen von Hinrich Schmidt-Henkel
„Es hat keinen Zweck mehr, mir etwas zu verbieten.“
Es ist Weihnachten. Nora Helmer ist überglücklich: Ihr Mann Torvald hat einen Posten als Direktor einer Bank bekommen, nach finanziell schwierigen Jahren scheint nun ein sorgenfreies Leben vor der Familie zu liegen. Aber Nora hat ein Geheimnis, das ausgerechnet jetzt ans Licht kommen muss: Um Geld für die lebensrettende Kur ihres Mannes aufzutreiben, nahm sie heimlich einen Kredit auf und fälschte dafür die Unterschrift ihres Vaters. All die Jahre führte Nora ein Doppelleben: Ihrem Mann war sie „Lerche“ und „Eichkätzchen“, während sie unbemerkt hart arbeitete, um die Schulden abzubezahlen. Als Torvald Helmer durch einen Erpressungsversuch von Noras Urkundenfälschung erfährt, droht die Ehe an seinen Moralprinzipien zu zerbrechen. Doch auch Nora wird ihr „Puppenheim“ plötzlich viel zu eng.
„Nora oder Ein Puppenheim“ (1879) von Henrik Ibsen handelt vom Emanzipationsprozess einer jungen Frau. Nora trennt sich am Ende von allem, was ihr bisheriges Leben ausgemacht hat: von Mann, Kindern und Zuhause – und formuliert selbstbewusst den Anspruch: „Ich will herausfinden, wer Recht hat, die Gesellschaft oder ich.“ Ibsens moderner Klassiker beschreibt, wie sich Nora aus einer Situation befreit, die für sie zum Albtraum geworden ist.
Premiere 04. Dezember 2015
Letzte Vorstellung 16. April 2016
Dauer 85 Minuten