Stückentwicklung der Jungen Szene
Uraufführung
Faust, Medea, Die Räuber, Tartuffe, Hamlet, Kabale und Liebe, Woyzeck... Die sogenannten Klassiker der Dramengeschichte gehören weiterhin zu den meistgespielten Stücken auf den deutschsprachigen Bühnen. Doch wie zeitlos sind diese Texte wirklich? Bereits bei der auffällig weißen, männlichen, nichtmehrlebendigen Autorenschaft drängen sich einige Fragen auf: Welche Geschichten werden hier erzählt? Wessen Perspektiven gezeigt? Welche Geschlechterbilder gezeichnet? Und wer sagt eingentlich, dass in Werken dieses Kanons mehr Bildung steckt, als in einem Raptext von Nina Chuba? Eine Gruppe junger Museumsbesucher*innen beschließt, überlieferte Ordnungen abzustauben, Erzählungen neu zusammenzusetzen und gemeinsam mit den Figuren Platz zwischen den Zeilen zu schaffen.
Mit viel Humor, scharfer Kritik und einer Prise Demut nimmt der Spielclub Junge Szene in der Leitung von Jeremy Heiß den sogenannten Bildungskanon unter die queerfeministische Lupe und setzt ihn in ein spannungsreiches Verhältnis zur Gegenwart.
In der Inszenierung wird stellenweise Stroboskoplicht verwendet.
Premiere 10. Juni 2023
Pausiert
Dauer 70 Minuten